zeit

was
bleibt
wenn
die
zeit
läuft

was
treibt
wenn
die
zeit
fehlt

was
kommt
wenn
die
zeit
endet

wann
ist
es
zeit

wann
genau

erinnerungsschnipsel



kleine
schnipsel
erinnert
aus
dem
nichts

nostalgisch
in
vergangenes
getaucht


den
blick
auf
morgen

kurz
aus
den
augen
gelassen

gegedichtdicht


es fasst sich kurz
doch wortgewandt

es wechselreimt
und zeilenbricht
gedichtetes

es sinnt
es sinnt

geweihnachtsdicht

kälte kriecht
von draussen her
von drinnen
duft entweicht

es kugelglitzert
und nadeltannt

es weihnachtsbrät
und lichterklingt

das weihnachstfest

es naht
es naht

Ungedicht

Ungeduld
Unruhe
Ich tappe ein bisschen die Wände rauf und wieder runter
Schau aus dem Fenster und lehn mich zurück
Hau in die Tasten und schau wieder raus
Schaue
Schaue
Wieder raus
Und auf den Bildschirm
Keine Mails
Das Telefon bleibt stumm
Ich steh wieder auf
Ich geh ein paar schritte
Ich setz mich wieder
Ich schau aus dem Fenster
Ich schau auf den Bildschirm
Ich schau aus dem Fenster
Ich
Ich ich
Ich
Schaue
Ich schaue
Ich schaue
Ich lehn mich zurück
Ich schaue
Ich schaue

entgeschuldigungsdicht

blick gesenkt
mit fragensmiene

versinkend steht
es zitterknickt
und fürchterschaut

der vergebensblick
er naht
er naht

vergessen

vergessen
los
zu
laufen

als
es
ging

vergessen
zu
gehen

als
es
lief

vergessen
los
zu
lassen

als
es
hielt

vergessend
zu
halten
losgelassen

deins

deine
lippen
locken
wie
deine
weichen
blicke
blenden

leg
dich
wie
ein
mantel
über
meine
seele

sag
ich
sehne
dich

gern
gern

weihnachten

in aller eile
geschenke packen
nach einer weile
nüsse knacken

schnell schnell
noch plätzchen kerzen
jingle bells jingle bell
kartentext von herzen

weisse weihnacht
schnee kommt morgen
den baum gemacht
gefühl geborgen

post erwartet
voller kasten
ins gewühl gestartet
kaufen hasten

weihnachtet sehr
noch nicht so weit
fehlt noch was
jetzt bin bereit

wichtig ist
besinnlichkeit
und wo du bist
zur weihnachtszeit




geeinladen

es stilletönt
und leisetritt
der ruf er hallt
er ist gehört
es schrittelt schon

die freude klopft
sie klopft

wieder

trauer
der
zeit
nach
mehr
gefragt
ist
wer
da
ist
noch
etwas
geblieben
hier
und
jetzt
geht
es
wieder

erwacht

Ich habe
heute
den neuen
tag
nicht gebührend begrüßt
sei es
weil ich die
dämmerung nicht bemerkt habe
oder sei es
weil ich zu beschäftigt war
ich werde es
morgen noch einmal versuchen

appell an das schnupfentier



ach schnupfentier
mach nicht mit mir
was du willst
oh nase du schwillst
ach schnupfentier bitte
nicht der hals
kratzt gar in der mitte
trotz aller schals
ach schnupfentier nein
darf es denn sein
der husten gesellt sich dazu
schnupfentier hör doch zu
der blick schon trübe
der atem stockend
fieberschübe
bett nur lockend
ach schnupfentier
der sieg gehört dir

loslassen


los
lassen
wir
gewesenes
sein
wie
es
ist
noch
nicht
vorbei
an
stationen
die
erst
später
wichtig
werden
dinge
und
menschen
wenn
die
unruhe
in
gelassenheit
übergeht

leise

auf
meine
weise
leise

wort
gewannt
an
mich

auf
eine
weise
sacht

wort
für
wort
erahnt

kann
leise
auch
weise

sein

die fledermaus luise

die fledermaus luise
hatte eine krise
jedes jahr zum ersten ersten
wars ihr am schwersten

in der silvesternacht
hing sie fern von allem schunkeln
und focht ihre eigne schlacht
kopfunter allein im dunkeln

der abschied vom alten
fiel ihr ach so schwer
sie wollt die zeit anhalten
stellte sich dem neuen quer

sie mochte das erinnern gern
das gestern war ihr wichtig
morgen war noch viel zu fern
und heute nichts und nichtig

doch hatte sie noch nicht bedacht
dass im nächsten jahr
das morgen heut zu gestern macht
und silvester heut vergangen war

und wollte sie dann noch wissen
was heute ist und bleibt
durft sie den moment nicht missen
der das jahr in die geschichte schreibt

drum krise her und krise hin
flog sie frohen mutes
nach feiern war ihr jetzt der sinn
auch jetzt und bald hat etwas gutes





spielen

spielen
wir
miteinander
gespiele
gespielin

steig
ein
in
den
reigen

spielen
wir
das
leben

spielen
wir
erleben

spielen
wir

ernst

Urbanes Schlendern


vorbei an Stuckdecken
hohe Fenster
Schritte
innehalten
sich umdrehen
Blicke schweifen

In der Ferne
ein beleuchtetes Fabrikgebäude
Kultur wölkt aus Backsteinfassaden
Autos rauschen vorbei-
urbane Brandung

driften an Straßenzügen
Läden locken
es riecht
es lärmt
es lebt

weih nachten


weih

weit
weihe
weisse
weine
weil
weile
weiter
weiss
weiher
weilen
nachtens
nach
naht
nass
nascht
na
na
napf
nah

nachten

frohe weihnachten


Fein
Riechts
Oh
Haselnuss
Ein

Winterliches
Ereignis
In
Heimeligen
Nischen
Aufs
Christkind
Harren
Träum
Es
Näher

die elefantin inge


die elefantin inge
mochte schöne ringe
doch fand die süße
nix in ihrer größe
so trug sie ihre füße
in purer blöße

was denn

was kauf ich denn
    ich bin so leer
was kauf ich denn
    leben ist schwer
was kauf ich denn
    ach langeweile
was kauf ich denn
    ich häng im seile

was träum ich denn
    gemeinsam leben
was träum ich denn
    liebe spüren
was träum ich denn
    harmonie erstreben
was träum ich denn
    herz berühren

was leb ich denn
    will mich jetzt nicht traun
was leb ich denn
    auf das morgen hin
was leb ich denn
    schweigend zurückschaun
was leb ich denn
    find ich den sinn?

tage wie zucker im tank

es gibt tage
die lähmen
mich
wie
fesseln
das
sind solche tage
wenn ich mir
gar nichts recht machen kann
wenn
ich über meine
eigenen füsse stopere
und nicht mal
hoppla sagen kann
aber
auch
solche tag
gehen vorbei

langsam

die schnecke edeltraut

die schnecke edeltraut
hatte sich ein haus gebaut
rund und leicht
hats für sie gereicht

eines tages kam ein dieb
und stahl das haus

das krokodil irene

das krokodil irene
vergoß eine dicke träne
es lag reglos auf den steinen
und war fürchterlich am weinen

da kam ein fisch geschwommen
das krokodil schaute ganz benommen
der fisch schwamm näher ran
und wie man sich denken kann

kaum war er nah genug
ahnte er es war betrug
doch ach zu spät zum fliehn
mit genuß verschlang es ihn

weshalb fische schon in jungen jahren
von den älteren erfahren
das wenn krokodile weinen
sie es meistens nicht so meinen


nostalgie

ver
gangen
ging
schon
mal
hat
aufgehört
schon
mal
gehört
mir
nicht
gehen
gegangen
wer

schnee

schnee geht nieder
geruhsamkeit
liegt in
der stille
macht die häuser
gehörlos
wie wortkarg

legt
der zeit
einen schal
um die stunden

lausche den flocken
wenn
sie auf den boden
sinken

sie erzählen
von der langsamkeit
und der
einkehr

moment

hinter
den
vergangenen
tagen
steckt
das
heute
vor
der
zukunft
den
augenblick
leben
dehnt
die
zeit
wie
ein
gummiband
das
zurückschnappt
wenn
man
das
jetzt
unterschätzt

oder so

geht
nichts
von
selbst
gewünscht
werden
darf
geplant
werden
muß
wenn
das
sein
gewahrt
bleibt
geht
es
von
selbst
in
widerspruch
wie
schön

leben

ist
eine
reise
dinge
gelassen
lassen
gewinnen
dazu
verlieren
gewohnt
erwartend
in
geduld
gehüllt
ein
geben
sehen
und
nehmen
gegebenenfalls
das
leben
eben
mal
ohne
mal
mit
ernst

wortlärm

geschriebenes
kann
so
still
sein
ungesagt
bekommen
die
worte
einen
geräuschlosen
nachhall
fast
ohren
betäubend

nähe

nähe
schmerzt
wenn
sie
aneinander
gerät
fliesst
ineinander
wenn
sie
ehrlich
ist
miteinander
wenn
sie
wertschätzt
bleibt
fern
im
zweifel
voreinander

der braunbär giselher

der braunbär giselher
redet nicht mehr
das sprechen ist vorbei
nichtmal ein kleiner schrei

er war noch vor kurzer zeit
ein viel gefragter sprecher
allzeit zu einem spruch bereit
ein echter schweigensbrecher

seine letzten worte mit gewicht
waren drei ganz leise
"schweigen ist weise"
mehr sagt er nicht.

stadt- bei nacht



häuserschluchten
in
dunkelheit
schluchzen
einsamkeit
und
rastlosigkeit
wölkt
aus
fenstern
poren
gleich
die
schatten
sind
länger
als
gefühlt
wenn
der
letzte
sonnenstrahl
hinter
beton
verschwindet

stadt - bei tag

abundzu
treiben
lassen
im
menschenstrom
untertauchen
in
der
nähe
der
anonymität
entfernt
von
verbindlichkeit
gestrandet
in
den
schlangen
vor
der
kasse
getrieben
in
den
gängen
zwischen
jeans
und
shirt
lichter
augen
stimmen
ohne
unterlass
ohne
ziel

der zitteraal hannibal

der zitteraal hannibal
mochte gerne wasserball
doch wollt keiner mit ihm spielen
weil alle seinem strom zum opfer fielen

still



es
schweigt
der

eine
oder
der

andere
redet
nicht

vor
lauter
lärm
um

nichts
geht
seinen

lauf
weiter
sag
was

jetzt

himmel so hoch
wolken so weiss
halten ist nutzlos
so lasse sie ziehn!

den blick zur weite
offene gedanken
der letzte strahl
der sonne, genuß!

zur geschichte der zeit
klingt die musik
zur hoffnung der stunde
ein schimmer, kein blasser!

und kommt was will
erwarten braucht es nicht
nur das nehmen
es ist, nein, nein!

ein tanz
ein reigen
ein blick
ja genau!

miteinander

neugier 
heisst 
der 
schluessel 
zum 
mitgefuehl 
interesse 
ist 
die 
landschaft 
der 
empathie 
und 
jenseits 
der 
worte 
wohnt 
die 
weisheit

die raupe edeltraut


die raupe edeltraut
hatte sich ein haus gebaut
die eigenen vier wände
erbaut mit blossen händen

doch es fehlten türen
die nach draussen führen
drum musst sie drinnen bleiben
und sich die zeit vertreiben

es vergingen ein paar tage
schon verschlimmerte sich die lage
es wurde immer enger
die zeit schien immer länger

dann wurd es ihr zu dumm
sie machte sich mal richtig krumm
brach das haus entzwei
und war endlich wieder frei

erstaunlich wie es ihr erging
denn jetzt war sie ein schmetterling

die honigbiene klara


die honigbiene klara
stand in der sahara
flog von hügel zu hügel
ihr brannte schon der flügel

ohne wasser
ohne blüten
wurd sie zum wüstenhasser
und wollt sich später hüten

nochmal den heissen tip
zu buchen
der wurd zum höllentrip
klara war am fluchen

zum glück warns nur sieben tage
schon verhallte ihre klage
denn kurz vor dem erliegen
durfte sie nach hause fliegen

gefrühdicht


früher stunde
schwacher schlag
erfüllt
koseweich den atem
zeitig wirds
zeitig wirds

der nebel fällt
er fällt

geteilt


geteiltermeinung
teilen
meinen
auf
geteilt
zwischendenstühlen
heisst
nicht
sesshaft
noch
standhaft
ist
geteiltesleid
doppeltesleid
wenn
halbundhalb
zur
gewohnheit
wird

geliehen

geliehen
alles
wie
schon
gesagt
aber
gefühlt
doch
schlimmer
als
gedacht
es
wird
sich
erinnert
zurück
geht
nicht
geliehen
ohne
rückgabe
recht
so
oder
gerecht

einfach


was
kann
man
im
leben
aussitzen

wieviele
standbeine
braucht
ein
mensch

wie
bettet
man
sich
wenn
man
ruhen
will

was
ist
einfacher
sitzen
stehen
liegen

tellerrand

beim
blick
über
den
tellerrand
erblickt
man
oft
den
nächsten
teller

weihnachten ohne worte


weihnachten ohne worte
ohne wenn und ohne aber
weihnachten ohne stocken
mit bedacht
weihnachten ohne enttäuschung
mit dank

weisse weihnacht wenns klappt
weise weihnacht gern

weihnachten ohne worte
mit viel stille
mit ruhe zwischen zeilen
weihnachten ohne hektik
mit zeit für das was wichtig ist

weihnachten
mit wünschen
mit wollen
mit können
mit dürfen
mit lassen
mit ohne
mit mit
mit gönnen

miteinander

ich wünsche es dir
von herzen

rush hour


ständig
unterwegs
in
unruhigen
minuten
fehlen
gedanken
an
dich
bis
die
stille
mich
einholt
wie
eine
keule
entdecke
ich
dann
die
leere
wieder
oder
entsinne
ich
die
tage
ein
langer
lauf
im
jetzt

warten

das
warten
ist
alles
was
über
die
zeit
läuft
und
nicht
stehen
bleibt
wenn
es
erwartet
wird

was anders



wollte doch was anderes
was anders ist
wollte doch was freier sein
was freier ist
wollte doch was schöner sein
was schöner ist

wollte doch
und doch
es war nicht wie
ja wie denn

wollte mal was anderes
was anders sehen
was anders reden
was anders handeln
anders als

wollte doch
und doch
es war nicht wie
ja wie denn

was denn
wie

sommersinne

riecht wieder
die welt
ist sommer
oder mehr

schmeckt wieder
der wind
ist sommer
so sehr

klingt wieder
das lied
ist sommer
am meer

wärmt wieder
die sonne
ist sommer
heiß und schwer

leuchtet wieder
das herz
ist sommer
lange her

die eule karla

die eule karla
war eine weise
der alles klar war
doch sie war ganz leise

wenn man sie fragte
war die betagte
eule immer offen
lies die andren hoffen

ein adler kam zu ihr
flog ein paar kreise
fragte sie "sage mir
wie wird man weise?"

Die eule sah in an
"mach dein herz auf"
sprach sie sodann
und flog in den himmel hinauf

lange dachte der adler noch
dachte her und hin
es verbarg sich ihm jedoch
der worte sinn

suche

anfang
schritt nach vorn
suchen
schritt nach rechts
suchen
schritt nach links
suchen
schritt zurück
suchen
anfang

gewinterdicht


eiseskälte
erstarrter see
es ruckelknirscht
es schnatterfriert

die winterstarre
dämpft
sie dämpft

gleichzeitig

gleichzeitig
zur
gleichen
zeit
weitreichend
zeitig
mehrseitig
ohne
unterlass
ziehen
die
fäden
die
roten
durch
leben
oder
die
gleichmut
welch
lebendige
vielseitigkeit
sprach
der
narr

zwischen den jahren


zur
ruhe
kommen
beiseite
lassen
loslassen
in
sich
gekehrt
kehren
neue
wie
alte
besen
besser

das rentier klaus


das rentier klaus
wartet auf den nikolaus
es steht am schlitten
inmitten
von schnee und eis
und ihm wird kalt und heiß

so stehts für stunden
träumt von langen runden
denkt an wolken und sterne
der blick schweift in die ferne

von zeit zu zeit
schaut es sich um
denkt, wann ists so weit
und stapft herum

doch nikolaus lässt auf sich warten
auch die anderen sind nicht da
es will endlich starten
und plötzlich wirds ihm klar

umsonst warn seine sorgen
weihnachten ist doch erst morgen

erntedank

ernte
dank
ist
die
ernte
muß
eingefahren
werden
das
ist
der
dank
na
danke
ernte

ansprache

sucht
gesprochene
worte
in
ton
und
stimme
die
ankommen
in
der
seele

die nordseeschnecke amalia

die nordseeschnecke amalia
wollte nach somalia
doch nach zehn jahren und vier tagen
war sie erst in hagen

gezeitenwechsel

das meer liegt
ruhig vor dem blick
horizont biegt
sich ein stück

der wind spricht
vom fernen sein
ein sanftes licht
hüllt mich ein

denken schweift
zurück in der zeit
momente gestreift
das meer ist weit

noch ein schritt
im warmen sand
nimm mich mit
zum himmel gewandt

anders geschehen
als gedacht
wirst schon sehen
das meer es lacht

mitte


mittendrin
in
der
mitte
zwischen
den
stühlen
nicht
zwischen
welten
zwischenwelten
da
sind
welten
zwischen
dem
was
man
mitte
nennt
und
der
mitte
in
der
man
sich
wiederfindet
wieder
findet

rueckgrat



trotz
trotzdem
kopf
kindskopf
trotz
dem
gegenwind
gegen
den
wind
säuselnd
lau
aus
den
läden
rückgrat
ist
nicht
das
worauf
man
sitzt

das kamel regina

das kamel regina
war ein jahr in china
zum meditieren
und vor sich hin sinnieren

es lernte so manches ding
als es ohne eile
in gedanken hing
für ein ganze weile

tai chi chuan den körper dehnt
laotze wenn der geist sich sehnt
gleichmut für alle lebenslagen
und grünen tee für herz und magen

nach der langen reise
zuhause war im klar
alles war so wie es war
auf seine weise

quer

Flüchtiges
Ringen
Eines
Intuitiven
Gedankens
Enthüllt
Irrtümer
Statischer
Thesen

die ziege liese


die ziege liese
stand auf einer wiese
blickte in die ferne
das tat sie gerne

sonst tat sie nicht viel
sie fras und fras
blumen mit stiel
büsche und gras

zufrieden war sie
mit der welt und ihrem leben
beklagte sich nie
hat sich einfach hingegeben

so starb sie halt
glücklich, grau und alt
nach vielen schönen tagen
mit vollem magen

üben

durchs leben
mit
offenen
augen
herz
dem
blick
für
wahres
wichtiges
dem
gefühl
der
wertschätzung
für
werdendes
wachsendes
beginnen
loslassen
bewahren
vernichten
fallen
aufstehen
atmen
schlafen
aufnehmen
ausscheiden
gehört
alles
zusammen
immer
neu

boote und berge


manchmal
blicke ich in die welt
mit
kinderaugen
alles
wird
furchtbar groß
und
unerreichbar
dann erinnere
ich mich
an ein bild
an der wand
bei meiner großmutter
mit einem fluß
ich hätte schwören können
das boot gesehen zu haben
das manchmal hinter dem felsen auftaucht
wie sie es erzählt hat
schon weiß ich
wieder
um die kraft der gedanken
und
gehe los
zum
berge
versetzen

anfang

anfangen
an
gefangen
sein
bis
anfangs
eher
zögerlich
der
anfang
gemacht
gemach
geh
mach
macht
ist
auch
nur
ein
irrtum
solange
sie
nicht
anfängt
zu
machen
fang
an

gegeburtstagsdicht

gegeburtstagsdicht

es klappert wohlig
in den gliedern
es rappelschenkt
und kuchenriecht
das lebensjahr

es weicht
es weicht

die hummel elke

die hummel elke
saß auf einer nelke
die blume kippte
weil elke zu sehr wippte
sie fiel auf einen stein
und verlor ein rechtes bein
von da an nannten ihre kumpel
sie nur noch humpel

der dachs paul

der dachs paul
war am tage faul
und er schlief bei nacht
das hat ihm ärger eingebracht

urlaub

sommer
sonne
so
ne
sache

wasser
was
sehr
er
frischt

berge
berg
ge
hen
schauen

und
los

km/h



zeit rennt
haste nach vorn
nicht zurück
sehen
nur nach
vorn
über
hindernisse
spring
roll
luft
holen
zwischendrin
nur
kurz
schnell
schnell
nicht
warten
nicht
einholen
lassen
nicht
nicht
ausser
atem
kommen
nicht
nicht
zurücksehen
nicht sehen
nicht nach
vorn
nur
sehen
rennen

die seidenraupe inken

die seidenraupe inken
fing plötzlich an zu hinken
nicht alle beine liefen
manche schliefen

redeschwall



ich
hab
dir die
zeit
gestohlen
sie
mir
genommen
schamlos
vielleicht
ich
habe
geredet
ein
fluß
ich
wollte
klarheit
im
leben
und
was bleibt
sind
irrungen
thema
verfehlt

spechte

die spechte
klopfen
an

einige seltener
manche
nur einmal

hör
zu
wenn sie
da sind

sie
morsen
aus
der seele

erkenne
sie
die
worte

sie
gehören
dir

auto


autofahren
ist
gar nicht
so leicht
autor sein
auch nicht
outdoor ist was anderes
authentisch
ist man
oder nicht
autark auch
automatisch
geht
fast nichts
eher autonom

die made rolf

die made rolf
spielte gerne golf
oft war sie der ball
und flog mit sattem drall
am loch vorbei
owei

das nilpferd klaus

das nilpferd klaus
war im fluss zuhaus
der trocknete dann weg
und klaus lag dumm im dreck

entscheide dich


entscheidung
finde
mich

nicht scheiden
nicht bescheiden
eher
scheinen
als meinen

ich meine
meinung
kommt
von mein
dafür sein
oder
dagegen

dagegen entscheiden
ist
fast wie
unentschieden

schien
nicht leicht

noch nie

sonntag

kuschelwarm
kissenklammern
kaffeedurstig
keinehektik
kunterbunt
konfitürenselig
köpfeeier
krustensemmel
kurzergang
klarenhimmels
kehreheim
krustenbraten
krimilesen
kuchenessen
krimilesen
knabberei
krimilesen
kugelbauch
kugelbauch

unsinn

unsinn
un
sinn
in
unsi
cherheit

un
erwartet
sinn
los
lauf

auf
merksamkeit
erregen

regen
macht
sinn

freunde


freunde
sind
nahe
menschen
die
über
entfernungen
gehen
wie
über
brücken
ohne
sie
zu
bauen

zu frieden



frieden
zufrieden
zum frieden
zu frieden
zu

auf

offen
offener
offenheit
offensichtlich
sichtweise
sicht
weise

die ratte nikolaus

die ratte nikolaus
wohnte unterm opernhaus
sie hörte gern gesang
und lauschte auf den klang

sie brauchte keine dialoge
saß unter der bühne still
die musik war ihre droge
war alles was sie will

doch ging die oper pleite
nikolaus suchte bald das weite
und landet in ner hafenbar
wo die musik nur mäßig war

die ratte war nicht wählerisch
fraß die reste unterm tisch
dachte - lasst mir doch die ruh
und hörte einfach nicht mehr zu

klein


manchmal
wundere ich mich
über
kleinlichkeiten
bis zum
vergessen

sinn


sind
von sinnen
die
läufer
gegen wände

sind
versonnen
die kämpfer
gegen windmühlen

sind
verblasst
die meinungsmacher

sind
ertappt
die vermeindlichen

sind
wir

noch

man muss


manchmal
muss
man
alles
loslassen
um
den
halt
nicht
zu
verlieren
und
manchmal
muss
man
die
augen
schliessen
um
deutlicher
zu
sehen
und
manchmal
muss
man
erst
loslaufen
um
anzukommen
und
manchmal
muss
man
gar
nichts

Rat

Mensch denkt
Andere lenken
Charme hilft
Hirn manchmal

Ehrlichkeit siegt
Sorgen quälen

Ehre lähmt
Intuition warnt
Nachlässigkeit schadet
Freiheit zählt
Arbeit kostet
Chancen nutzen
Hilfe auch
!

das faultier august

das faultier august
hing an einem baume
und hatte frust
die sippe hing an seinem saume

oma wollte einen enkel
seine frau ging ihm auf den senkel
wollte einen neuen bau
im magen wurd es langsam flau

so hing er kopf nach unten
im geäst und dachte nach
stunden über stunden
bis der ast ganz plötzlich brach

er fiel heftig auf den schädel
vergass alles was er wusst
selbst oma und sein mädel
da wars vorbei mit seinem frust

zeitgeist


zurzeit
geistert
die
zeit
ungelöst
wie
die
fragen
der
zeit
aber
das
ist
der
zeitgeist

die legehenne kunigunde

die legehenne kunigunde
wollt nicht mehr legen
und sprang zur blauen stunde
aus dem fenster - der freiheit wegen

froh flog sie durch die luft
umgeben von der freiheit duft
immer schneller ward der sturz
sie flatterte noch kurz

dann wars ihr plötzlich klar
dass sie gar nicht fliegen kann
der gedanke war
ihr letzter - dann kam sie unten an

doch bevor es ganz vorbei
entwich ihr noch ein ei

kopfgedanken


gedanken
fliegen
durch
nervenbahnen
schnell
geschaltet
nicht
ruhend
treffen
sie
auf
gefühle
langsam
gleitend
ein
feuerwerk
blitzt
was
bleibt
ist
alles

geeinschlossen


du hast mich
in dein herz
geschlossen
aber netterweise
den schlüssel
stecken lassen
um mich nicht
einzusperren
danke
so kann ich
bleiben

schritte


schritte
im
leben
blicke
zurück
blicke
nach
vorn
durch
brillen
mal
rosarot
mal
bunt
doch
immer
klarer

Eierei


Liebe Leut ich tu euch kund
Hühnereier die sind rund
Und hat so manch Charakter Ecken
in denen böse Fallen stecken
so ist das Ei ein Phänomen
kann man an ihm denn auch kein Eckchen sehn
es kugelt munter übern Tisch
sei es roh gekocht oder ganz frisch
und erfreut des Menschen Herz und Magen
Nun heißt es für uns nicht zu verzagen
sondern es den Eiern gleich zu tun
uns nicht auf Fehlern aus zu ruhn
drum sollten wir von Eiern lernen
so manche Ecke an uns entfernen
doch bliebe mir jetzt noch zu sagen
dass Eier keinen Stoß vertragen
denn sind sie noch so abgerundet
hat man sie sehr schnell verwundet
man merke sich darum
wer keine Ecken hat ist dumm
Denn ist das Wesen endlich rund
reibt man sich an den Ecken anderer wund

(geschrieben 1988, gerade wiedergefunden)

deins



deine
lippen
locken
wie
deine
weichen
blicke
blenden

leg
dich
wie
ein
mantel
über
meine
seele

sag
ich
sehne
dich

gern
gern

www



unterwegs in den globalen netzen
die leitungen biegen sich durch
unter dem gewicht unserer worte

zwischen all den
bits und bytes
bleibt noch die frage

ist vernetzung
ein anderes Wort
für verstrickung

der weideochse kai

der weideochse kai
wollte gerne nach hawaii
doch zum fliegen war er viel zu dick
jetzt grillt man ihn am stück

geduld


zeit dulden
zeit lassen
gelassen
wachsen

stillstehen
können
ohne
zu
erstarren

flüchtige gedanken


weg ist er
kennst du das
wenn gerade noch
dieser gedanke
diese idee
eben noch
es war eine gute
ich war mir sicher
mensch
einen schreiber
immer einen stift
in
der tasche
wo
ist denn
weg
einfach weg
der stift
und die idee
der gedanke

flüchtig

appell an das schnupfentier

ach schnupfentier
mach nicht mit mir
was du willst
oh nase du schwillst
ach schnupfentier bitte
nicht der Hals
kratzt gar in der Mitte
trotz aller schals
ach schnupfentier nein
darf es denn sein
der husten gesellt sich dazu
schnupfentier hör doch zu
der blick schon trübe
der atem stockend
fieberschübe
bett nur lockend
ach schnupfentier
der sieg gehört dir

erwacht


Ich habe
heute
den neuen
tag
nicht gebührend begrüßt
sei es
weil ich die
dämmerung nicht bemerkt habe
oder sei es
weil ich zu beschäftigt war
ich werde es
morgen noch einmal versuchen

systemisches gedicht


am anfang steht
der wille
das was geht
und die stille
ein wort
ein spiel
ein ruhiger ort
nicht viel
zweisamkeit
ist wichtig
du bist bereit
alles ist richtig
zweifel auch
kopf und bauch
stellt fragen
viele und mehr
zu sagen
nicht schwer
aber nein
nicht der schein
ist es
du selbst
indes
gemerkt
wie schnell
bestärkt
es geht
es geht

du rührst mich

du rührst mich
danke
du berührst mich
wie schön
du entführst mich
ein genuß
der sinn ist mir
nach dir
das zarte beben
das leichte wiegen
das ist
wie dem leben
in den armen liegen
dein blick
dieses funkeln
so tief
so behutsam
so nah
ohne drängen
so weit
ohne distanz
ich sehne dich
und bleibe

zeit



die zeit
sie rennt
aus dem haus
wie ein dieb
gestohlen
scheints
ich seh sie
wieder
ein fluß
sie fliesst
sie fliesst

Ohne Worte

Es gibt Momente, da bin ich ohne Worte.
Sie sind einfach nicht da, vielleicht unterwegs in längst vergangenen Tagen
oder auf einem Freiflug ins Nichts-Sagen.

Unterwegs zu Menschen und Orten, die mir wichtig sind oder waren, um anschließend zurückzukehren mit neuer Bedeutung oder anderem Inhalt.
Bilder und Stimmungen im Gepäck, die vergessen schienen, untergegangen im alltäglichen Einerlei und immer wiederkehrenden Phrasen – diesem „Fast Food Gerede“.

Es gibt Momente, da bin ich ohne Worte.
...doch es steht wieder etwas zwischen den Zeilen und ich nehme mir die Zeit es zu lesen.

Ich lausche einfach nur in die Stille und bin verwundert, wie laut sie sein kann.

In der Seele ist der Mensch ein Krämer

In der Seele ist der Mensch ein Krämer
Der Nächste ist ihm fern
denn geben mag er nicht so gern
und nehmen ist bequemer

So rafft er Tag für Tag
das Geld, das Gut und allerlei
so dass man nicht mehr fragen mag
wozu das alles sei

Nach ihm die Dürre oder Flut
oder anderes Unbehagen
Hauptsache an Hab und Gut
wird keiner nagen

Es ist keine Weisheit ihm gegeben
zu sehen was wichtig ist im Leben
statt all dem Streben nach den Dingen
die Zeit mit Menschen zu verbringen

Und die Welt für alle
lebenswert zu machen
auf das sie nicht zerfalle
um froh am Morgen aufzuwachen

die bachforelle erika

die bachforelle erika
die wollte einst nach afrika
doch hat sie sich nicht recht getraut
und wurde deshalb heut verdaut

wortwand

gesommerfühl



himmel brennt
vom zenit herab
es völkersammelt
wasserspritzt
es porenschweisst
das sommerloch
es schmilzt
es schmilzt

geschneestöbern



es watteweißt
und flockenweicht
ton geschluckt
die kälte friert
der winter kommt
ganz ungeniert
mit schnee beginnt
der welten schlaf
wolleschaf
wolleschaf

geherbstdanken



blätterregen
es nebeltrübt
und nieseltropft
farbenspiel
blasser wird’s
vom wind erfasst
mantelkragen
die sonne sinkt
sie sinkt

gefruehlingsdicht



sonnenstaub
und krokusblatt
es krabbelsummt
es blütensticht
das wintereis
es bricht - es bricht !

Ein Gedicht



Der Schreck
Ist weg
Er hat wohl einen Weg gefunden
Im steten Tun
Lang hat er sich gewunden
Frei ist er nun

Die Liebe auch ?
Ist sie entwischt ?
Schall und Rauch
Ich weiß es nicht.

Ich denke hin und denke her
Ich winde mich
Ach es fällt so schwer
Sag noch mal: „Ich liebe dich“

Eine Träne
Dem Auge kaum entkommen
Wie ich mich nach deiner Hand hin sehne
Sehnsucht macht mich ganz benommen.

Doch kaum entstanden
Hat der Gedanke schon gewendet
An Kopfes Ufer branden
Angst und Furcht, daß alles endet

So geh ich nun besorgt zur Nacht
Vergesse was mir Sorgen macht
Und träum dich an mich
Oh bitte sag: „Ich liebe dich“

Schlaf


Lattenrost das Bett es schreit
Matrazentraum
Meerschaum, Meerschaum
Ich bin soweit

Kissenschloß
Federkern
Steig vom Roß
Gern gern

Müde bin ich
Atme schnaufe
Bett umhüllt mich
Haare raufe

Sinke ein
In Schlafes Ruh
Seh mir zu
Ich bin dein

Die Lange Weile


Die Zeit rinnt zäh
die Uhr schlägt stetig
Denken tut weh
Lust ist nötig

Moderne heißt
kein Kampf kein Mut
längst verreist
und ohne Glut

Das Wort tönt schwach
aus vollem Mund
ein Weh und Ach
ganz ohne Grund

Noch geht es gut
doch wart nicht ab
nimm deinen Hut
und komm auf Trab

Der Tag ist nah
was auch geschieht
was ist das wahr
eh man sich versieht


Wanderer zwischen den Welten


Wanderer zwischen den Welten
zwischen Stühle geraten
in Rätseln gesprochen
als die Wahrheit verkauft

In rastlosem Tun
zum Scheitern entsannt
in glasklarem Auftrag
ein Schiffbruch im Sand

Wählte die Gezeiten
als Sinn der Tortur
nur Friede gewollt
und Asche gesät

Erfand das Vergessen
zur Rettung des Seins
doch fand kein Verzeihen
in Ruhm und Verstand

Was spricht es zu dir
ich kann es nicht hörn
es bleibt stets im Nebel
und Schatten dazu

Wanderer zwischen den Welten
so bleib doch noch hier
Wanderer zwischen den Welten
erzähl mir vom Meer


Zwischenstopp




Sind keine tiefen
noch ecken
in der seele
auf die wir blicken
wenn wir verweilen

doch bliebe noch ein wort
gesagt oder gedacht
in den weiten
als halt

wir treiben
wir rasten
wir stehen still
im täglichen trott

momente der nähe
was zählt ist das du
im reigen der zeit

und ist es nicht

und ist es nicht
die unruhe
die wir stiften
auf dass wir
die nächte fürchten
und den tag verbringen
und tasten wir uns nicht
in das schicksal
auf dass wir vermeiden
zu reden
und ist es
nicht
der gang der dinge
den wir fliehen

die stubenfliege kasimir

die stubenfliege kasimir
summte stolz im zimmer
alles mein revier
dachte sie wie immer

sie flog nen bogen
hoch und nieder
einen looping – ungelogen
viermal, fünfmal, immer wieder

um die lampe frisch und munter
kurve rechts und kurve links
einmal hoch und wieder runter
rasend auf- und abwärts gings

doch plötzlich macht es patsch
und kasmir ist matsch
drum fliegt so viel ihr könnt
manchem ists nicht lang vergönnt

der tiger frieder

der tiger frieder
sang gerne schöne lieder
doch leider viel zu tief
drum klang es eher schief

der kanarienvogel isidor

der kanarienvogel isidor
sang allen gern sein liedchen vor
das machte sein leben voller
er war ein harzer roller

der stubenkater bernhard

der stubenkater bernhard
wollt das man ihn gern hat
er versteckt sich unterm schrank
und maunzt als wär er krank

ver-se


ich bin über
wältigt

die
worte

verse
lbständigen

verse

gedichte
dichtes
aus stilblüten geformte sträusse.
ge
dichte

dich
te

gedanken
ge

danke
danke


ke

dan

dann
danke

für
die Worte

hallo welt


ist da noch wer
da draussen
zwischen den bildschirmen
den autos
den läden
noch jemand auf empfang
noch ein funke empathie
in den köpfen
in den herzen
sind da noch seelen
mit denen man verwandt sein kann
ist da noch wer
anzutreffen zwischen
shoppingmeilen
und urlaubsfliegern
ist da noch ein
mensch
mensch
mensch

Geschichten


Ins Leben gegriffen Menschen gesehn
Worte und Fragen
Momente vergehn
Was bleibt noch zu sagen

Ich will euch berichten
Die endlose Mär
Die vielen Geschichten
Und wenns heute wär

Es zählt der Augenblick
Die Sekunde der Zeit
Das Wort führt uns weit
Und lenkt das Geschick

Behalte es dir
Deines Schicksals Gut
Und es wachse in mir
Der Sprache Glut

Denn Menschen bestehen
Mit Erfahrung und Weisheit
Und alle sollen verstehen
Ohne Gier und Neid

Des Dichters Traum
Ist das Verstehn
Doch berührt er kaum
Der Seele Flehn

Geschichten erzählen
Ist was ich will
Mit der Welt mich vermählen
Nein ich bleibe nicht still

Sehnsucht


Sehnsucht heißt das kleine Wort das mich beschleicht, wenn ich allein bin.
Sehnsucht ist der Tag am See, eine kleine Geste.
Sehnsucht ist der Augenblick, der noch nicht stattgefunden hat.
Sehnsucht heisst ein altes Lied der Taiga (Alexandra in den 70ern)
Sehnsucht ist eine sanfte Berührung, ein Hauch von Leidenschaft.
Sehnsucht ist ein Nein wenn doch vielleicht gemeint ist.
Sehnsucht ist die Liebe, die auf dich wartet, der Topf für den Deckel.
Sehnsucht, das sind ferne Welten, nahe Hoffnungen
und ein Schuhbändel der gebunden werden will.
Sehnsucht ist eine Zeitschleife in der man verharren kann,
Sehnsucht ist ein Tag am Meer, eine Reise zum Mond
und eine sternenklare Nacht bei –15 Grad
Sehnsucht ist wenn dich die Liebe trifft, aber du merkst es nicht.
Sehnsucht ist
Unheilbar.
Unteilbar.
Fast wie Schnee, weich und weiß, rein und leuchtend, aber auch kalt und schwer.
Und um der Sehnsucht willen bleibe ich.

Kontaktabbruch

Ich such dich nicht mehr
bleib wo du bist
ich sehn dich nicht mehr
hab dich nie vermißt

Ich geh heute aus
ich bleibe nicht hier
ich muß hier mal raus
schau nicht nach dir

Ich such dich nicht mehr
nie
ich brauch dich nicht
flieh

ich bin über alle Berge
ich seh mich nicht
sehe zu, daß ich verberge
mein inneres Licht

ich sags dir noch mal
bleib wo du bist
es ist mir egal
ob du mich vermißt

Eine Träne fällt
Mich reut das Wort
Die Weiche gestellt
Du bist fort

Du

dieses foto
das an meiner wand hängt
die leichte nervosität
das bist du
ein leichter hauch nach körper
dieser unbezwingbare duft
nach seife und süsse
die kleinen parfumwölkchen
die du dir nicht verkneifen konntest
hundert prozent
menschliche schwächen
stärken
lebensmut
existenzangst
das bist du
kleine fehler
ein blick
ein zartes lächeln im mundwinkel
all diese gesten
dein lachen
deine worte
vieles bleibt unaussprechlich
ein lied
ein gefühl
ein paar worte
du bist fast ein traum
wirklichkeitsfremd
und doch wirklich
eine zärtliche umarmung
ein flüchtiger abschied
die vage hoffnung auf ein wiedersehn
die zeit der reife
das bist du
auch das bist du